Bericht von der Hompage des WDR´s von Sonntag dem 25.09.11:
Jeden Samstag öffnet sich um 14 Uhr das Tor der Futterhilfe
Münster. Die Initiatorinnen organisieren regelmäßig
diesen Termin, um bedürftige Tierhalter zu unterstützen,
die knapp bei Kasse sind. In einem Container stapeln sich
Futterpaletten, Katzenstreu und anderes Tierzubehör –
echte Schätze, wenn das Geld nicht reicht. Dann treffen die
ersten Tierhalter ein. Meist sind es jeden Samstag rund 50
Menschen, die hier um Hilfe bitten – mit jedem Samstag werden
es mehr. Insgesamt 150 Bedürftige haben sich hier eintragen
lassen, um sich Unterstützung zu holen, wenn es gar nicht mehr
reicht.
Die Futterhilfe wurde gegründet, damit Tierhalter trotz
wirtschaftlicher Not mit ihren Tieren zusammenbleiben können.
So kann verhindert werden, dass die Tiere abgegeben werden
müssen oder sie im Tierheim landen.
Aber nicht jeder, der finanzielle Probleme hat, bekommt auch
hier Futter für sein Tier – die Auflagen sind streng,
und das nicht ohne Grund. Nur wer mit einem gültigen HartzIV-
oder Rentenbescheid nachweisen kann, dass es finanziell nicht
reicht, wird in die Kartei aufgenommen. Die Menge des ausgegebenen
Futters richtet sich auch nach Größe und Anzahl der
Tiere.
Ganz wichtig: Wer sich einen Welpen anschafft und dann auf die
Futterhilfe zählt, wird abgewiesen. Ein Tier muss nachweislich
für sechs Monate im Besitz des Halters sein. Außerdem
ist die Anzahl der Tiere, die unterstützt werden,
beschränkt. Nur mit diesen Regeln ist gewährleistet, dass
es gerecht zugeht.
Viele kommen zur Einrichtung und sind dringend auf die
Futterhilfe angewiesen: Der Rollstuhl-Fahrer, dessen Tiere sein
Lebensinhalt sind, der frisch getrennte Familienvater, der seinen
Hund mit zur Familie zählt, und unzählige Menschen, die
es kaum verkraftet haben, dass sie in Not geraten sind –
durch Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder Firmenpleite.
In derart schwierigen Situationen ist die Nähe zum Tier
für die Halter oft lebensnotwendig. Manche Menschen stehen
morgens nur auf, weil sie sich für ihr Tier verantwortlich
fühlen. Die Tiere geben den Besitzern Halt, die Tage haben
eine Struktur, nicht selten sind die Haustiere echte
Rettungsanker.
Viele schämen sich für ihre Armut und fühlen sich
von der Gesellschaft isoliert. Doch bei der Futterhilfe ist es ein
anderes Gefühl: Hier geht es nicht nur um das Futter für
das Tier. Hier ist es möglich, zu reden, sich auszutauschen
und zu beobachten, wie andere Tierhalter ihre Situation
bewältigen.
Viele würden, wenn das Geld nicht reicht, auch Abstriche bei
der eigenen Verpflegung machen
Viele nehmen weite Wege auf sich, mit Bus, Bahn und Fahrrad,
einige brauchen eine Stunde bis sie die Einrichtung erreichen.
Niemand möchte sich von seinem Tier trennen, viele
würden, wenn das Geld nicht reicht, auch Abstriche bei der
eigenen Verpflegung machen. Ein Grund mehr für die
Initiatoren, bei Wind und Wetter die Tore zu öffnen. Ein
weiterer: Sie sehen, ob es den Tieren gut geht – was meistens
der Fall ist. Auf dem Vorplatz der Futterhilfe balgen gesunde und
entspannte Tiere miteinander. Und wenn sich dann doch
Krankheitssymptome zeigen, sind gleich nebenan, in einem
renovierten Bauwagen, die Tierheilpraktiker untergebracht, die den
Tierbesitzern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Katharina Maiss von der Futterhilfe Münster betont, dass es
ein Irrtum sei, zu glauben, man müsse viel Geld haben, um ein
Tier glücklich zu machen. Samstags sind viele ausgeglichene
Tiere vor Ort – und das ist auch ein Verdienst der
Futterhilfe Münster.
Autorin:
Susanne d’Alquen
Link:
Futterhilfe Münster e.V..
Tel. (01 70) 9 56 77 09
Stand: 25.09.2011
Die Kaufen und Sparen am Sonntag, vom 10.10.10 hat wieder ein Bericht von uns geschrieben. Vielen Dank dafür! Wir werden ihn bald hier einfügen!
Die Futterhilfe Münster e. V. auf dem Weg ins Leben. Schon vor einem Jahr ging es los. Damals hatte Dieter Burger die Idee, nach dem Vorbild der Menschentafel auch eine Tafel für Tiere zu gründen. Deutschlandweit gibt es schon viele Tiertafeln und er begann mit der Arbeit hier in Münster Katharina Maiss von der Futterhilfe-Münster e.V. berichtet über ihre Arbeit.
Aller Anfang ist schwer, doch es kamen erste Helfer dazu und einige feste Hilfezusagen: Jemand machte unser Logound Futterspenden wurden gesammelt.Großzügige Futterspender machten unsimmer wieder Mut. Schwer wurde dann die Raumsuche. Aber auch damit sind wir nicht allein – selbst in so großen Städten wie Berlin und München dauert es manchmal Jahre,bis ein Ort gefunden ist, wo möglichst mietfrei eine Ausgabestelle gegründet werden kann. Da ist Geduld und Zähigkeit gefragtund Aufgeben kommt einfach nicht in Frage. Am schwersten wiegt bei der Mietsuche häufig das Thema Lärmbelästigung, weil natürlich zu den Ausgabezeiten auch Leute mit ihren Hundenkommen werden, wie sollte es auch anders sein.
Für uns gab es sogar die eine oder andere Möglichkeit,aber ohne feste Sponsoren war da nichts zu machen. Im Herbst schrien wirzunächst „Hurra!“, als wir die Zusage für folgenden Platz erhielten: Ein Autohändler hatte uns die rückwärtige Seite seines Grundstückes zur Verfügung gestellt. Aber das Ganze hatte einen Haken. Da das Gelände wohl seit Jahren nicht umzäunt gewesen war, hatte es sich als Müllhalde für jedermann angeboten -manche Leute scheinen sich bis heute daraus ein gewisses Gewohnheitsrecht abzuleiten. So hieß es erst mal: Ärmelhoch, Nase zu und loslegen. An mehreren Samstagen trafen wir uns – meist so ein kleines Trüppchen um die zehn Leute – um den Müll zu entsorgen. Netterweise stellte uns die Stadt 1,5 Müllcontainer zur Verfügung, damit wir diesen fremden Müll entsorgen konnten. Leider geht das Zumüllen aber immer weiter und das ist manchmal deprimierend. Nun haben wir vor Ort immerhin schon einen ausrangierten Container für uns, der zunächst entkernt werden musste. So weit sind wir bis jetzt, nächsten Samstag soll ein Bauzaun kommen und ich hoffe, dass er bald steht.
Jetzt bleibt uns noch die Lösung für das Futterlager zu finden – zuerst sollten wir einen Raum im Autohaus bekommen, der war dann aber leider doch nicht verfügbar – und den Kampf gegen die Nager aufzunehmen, die schon ihre Zähne wetzen, um die Tüten durchzubeißen.Ohne Heizung und ohne alles wird es schwer und sollte jetzt jemand einen Raum wissen, der schon lange leer steht. HER DAMIT! – Träumen muss erlaubt sein. Wir freuen uns jedenfalls über jede Unterstützung, seien es Futterspenden oder Sachspenden - übrigens dürfen wir auch angebrochene Tüten weiterverwenden.
Es wäre eine gutes Signal, dass hier etwas Neues beginnt, obwohl man das eigentlich schon ganz gut sehen kann. Denn wir haben den Boden begradigt und einige Kubikmeter Erde wurden uns von einer Baustelle zur Verfügung gestellt. Wieder ein paar Samstage mit Harken verbracht. Einmal kam der WDR – wir hatten gerade unsere frisch gebackene erste Vereinsvorsitzende Leslie Bernecker gewählt – und filmte uns beim Schippen. Nie hätten wir alle gedacht, dass Basisarbeit so viel Erde an den Fingern bedeuten kann.
Und all das neben dem normalen „Vereinskram“: Satzung überarbeiten und zu Gericht bringen und hin und her, bis alles ok ist, einen Flyer entwerfen, sich einig werden, abstimmen, Statuten für Mitgliedschaft und Sonstiges klären, Flyer herstellen, kopieren, verteilen, die Ämter vergeben uvm. Zum Glück haben wir erfahrene Menschen mit im Team. Ende des Jahres, als manchen von uns ein bisschen die Puste ausgegangen war, kam dann plötzlich die Anerkennung unserer Gemeinnützigkeit von der Stadt. Die städtische Angestellte sagte zu unserer Vorsitzenden, wir wären für einen neuen Verein sehr schnell! Das tat gut zu hören, denn gerade in diesem schlimmen Winter hätten wir nur allzu gerne irgendwo bereits eine Futterausgabe gehabt, zumal sich das Futter bei einigen von uns schon stapelte.
Hier zur Sicherheit schon einmal für alle, die sich jetzt fragen: „Krieg ich auch?“ unsere Kriterien: die Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden, die Tiere müssen schon länger im „Haushalt“ leben (also keine Welpen!) und es gibt Futter für drei Tage. Das bedeutet im Klartext: Die Futterhilfe unterstützt Tierhalter in Not, ist aber nicht dafür da, dass sich jemand jetzt deswegen ein neues Tier anschaffen kann. Damit diese Frage schon mal beantwortet ist. Nun hoffen wir, bald loslegen zu können. #
- Verein „Futterhilfe“Tafel für Tiere gegründet, von Caterina Metje (MZ) am 11.04.2010 So wie es für Menschen mit geringem Einkommen die Tafeln gibt, sollte es auch für bedürftige Tierhalter Unterstützung geben – das dachte sich eine Gruppe von Tierfreunden und gründete den Verein „Futterhilfe“. Am Samstag konnten die ersten zehn Tierhalter eine Futterspende entgegen nehmen.
Sandra Pleger und Leslie Bernecker vom Vorstand der Futterhilfe Münster wollen Tierhalter in finanzieller Not nicht allein lassen. Leslie Bernecker ist die Vorsitzende des Vereins. Die Ergotherapeutin kennt die finanziellen Probleme vieler Familien aus ihrer beruflichen Praxis: „Ich hätte nie gedacht, dass so eine reiche Stadt wie Münster so viel Not hat“, sagt sie.
Doppelt hart Doppelt hart treffe es diese Menschen dann, wenn sie ihr geliebtes Haustier nicht mehr ernähren könnten und es ins Tierheim geben müssten. Dies könne die Rentnerin mit dem alten Dackel genau so treffen wie den Bezieher von Arbeitslosengeld II mit seiner Katze.
„Wir sind nicht der Ansicht, dass all diese Menschen selbst Schuld an ihrem Schicksal sind“, sagt Leslie Bernecker, „und oft kümmern sie sich besonders aufopferungsvoll um ihr Tier.“ Kinder lernen Verantwortung Auch arme Familien sollen den Hund und die Katze behalten dürfen, schließlich gilt die Pflege eines Haustieres als förderlich für die Entwicklung – Kinder lernen Verantwortung, Rücksicht und Einfühlungsvermögen. 25 Aktive Von der Idee bis zur ersten Futterausgabe dauerte es immerhin ein Jahr. Die 25 Vereinsmitglieder, von denen eines selbst hilfebedürftig ist, sanierten das Gelände an der Ausgabestelle in Eigenleistung und bauten ein Häuschen sowie einen Zaun. Erste Erfahrungen in der konkreten Hilfe sammelte der Verein im Winter, als er spontan Futter an wohnungslose Hundebesitzer am Bahnhof verteilte.
Bernecker ist mit der Eröffnung am Samstag sehr zufrieden: „Wir haben ein neues aktives Vereinsmitglied gewinnen können, und sieben Leute, die wir gar nicht kannten, kamen unvermittelt vorbei, um uns hochwertiges Futter zu bringen; das fand ich ganz irre!“ Auch die Firmen Fressnapf und Agravis und die Raiffeisen-Warengenossenschaft hätten Unterstützung zugesagt.
- VON MARIA MEIK, MÜNSTER FÜR DIE MÜNSTERSCHE ZEITUNG (MZ) 15-10-09:
Ein Herz für Tiere Münster - Hund, Katze, Hamster und Kaninchen - des Menschen liebste Haustiere brauchen sich nicht durchzubeißen und den Schwanz einzuziehen, wenn Herrchen oder Frauchen nicht das Geld für ihr Futter aufbringen können. Um ihnen das Tierheim zu ersparen, hatte - wie bereits berichtet - Dieter Burger die tierisch gute Idee, eine Futterhilfe in Münster auf den Weg zu bringen. Ende November soll es am Alfred-Krupp-Weg 50 in Nähe des Dahlwegs, parallel zur Bahn, in einem Wohncontainer ein Futtermittellager geben. Tierhaltern, die ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen, wird hier geholfen. Viel zu tun gibt es für Dieter Burger (l.) Vorsitzender der Futterhilfe, und Dieter Glockmann. Ende November soll das Futtermittellager im Container öffnen und bedürftigen Tierbesitzern aus der Patsche helfen. Foto:
Die Futterhilfe ist jetzt ein eingetragener Verein und demnächst gemeinnützig. Dieter Burger wurde zum Vorsitzenden gewählt. Der 60-Jährige hat drei belgische Schäferhunde. Und ein Herz für Tiere. „Dies ist ziemlich groß“, sagt Burger, der 22 Jahre Hundeausbilder war. Er hat in dieser Zeit Vierbeiner in zwei, drei Jahren so fit gemacht, dass sie bei der Polizei als Spur- und Suchhunde eingesetzt wurden, um Leichen, Drogen oder Sprengstoff aufzuspüren.
38 Mitglieder hat die Futterhilfe, die auf Sponsoren angewiesen ist. Daher ist der Verein Auto Schröder dankbar. Die Firma hat rund 800 Quadratmeter und eine Werbefläche an der Rückfront ihres Hauses für das Vorhaben zur Verfügung gestellt und sorgt für Strom und Wasser, Ein Vereinsraum ist vorhanden, in dem jedoch vom Tisch über Stühle bis hin zum Kühlschrank alles fehlt. „Auch das Amt für Grünflächen und Naturschutz hat sich sehr für uns eingesetzt. Ebenso die Raiffeisen Roxel und die Abfallwirtschaftsbetriebe, die kostenlos den Müll entsorgen“, berichtet Burger.
Trotzdem sieht das Areal verheerend aus. „Es wartet viel Arbeit auf uns“, sagt Dieter Glockmann, der sich mit dem Vorsitzenden über die wilde Müllkippe tierisch aufregt. Hier wird der Müll säckeweise abgeworfen“, klagen die Tierfreunde. Kaum, dass der Müll in die Tonne gekloppt wurde, türmen sich am nächsten Morgen wieder Müllberge unmittelbar an der Straße entlang der Bahn. Neulich sei sogar Adressenmaterial einer therapeutischen Praxis in den Säcken aufgetaucht.
Um die wilde Müllkippe auszugrenzen, werden Sponsoren für einen etwa 130 Meter langen Zaun gesucht. Auch Sachspenden sind gefragt, wie Hundekörbe, Leinen oder Kratzbäume. VON MARIA MEIK, MÜNSTER FÜR DIE MÜNSTERSCHE ZEITUNG (MZ) 15 · 10 · 09